„besetzt“ -ein Kunstprojekt auf dem Oldenburger Waffenplatz-
Kunst „besetzt“ öffentliche Flächen und stellt angestammte Nutzungen, sprich „Besetzungen“, in Frage.
Armin Wildner stellt in der vorbelasteten Anzahl 8 strenge Metallstelen auf dem Waffenplatz auf. In ihrem Innern zeigt der Künstler Attribute des „typisch Deutschen“, die einen Erklärungszusammenhang für das Zustandekommen rechtsextremer Erscheinungsformen herstellen können. Kunst will über die Darstellung stereotyper Verhaltensmuster und/oder ihrer Ursachen („besetzte Köpfe“) eine Auseinandersetzung mit diesem vielschichtigen Phänomen provozieren und einen Bewusstmachungsprozess initiieren.
Spitz allerdings, aber eher abgeflacht, ohne Profil, mit geglätterter Oberfläche, nach einer Norm geformt. Die Augen, um sehen und erkennen zu können, sind nicht vorhanden.
Das Souvenirbrett der 50er Jahre als Symbol für Deutschtümelei.
September 1991: Das Ausländerwohnheim von Hoyerswerda, in dem ca. 150 Mozambikaner und Vietnamesen untergebracht sind, ist tagelang Ziel beispielloser rechtsradikaler Angriffe. Skinheads und Neonazis liefern sich Straßenschlachten mit der Polizei und setzen den Plattenbau in Brand.
Erstmals wird auch unverhohlene Sympathie der Anwohner für die Randalierer deutlich.